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Immunität

Saisonbedingte Beschwerden: Wie kann man seine Immunität unterstützen?

Jedes Jahr, wenn das Wetter wieder schöner wird, beeinträchtigt dies die Lebensqualität eines großen Teils der Bevölkerung. Der Frühlingsanfang kann das Immunsystem nämlich stark in Anspruch nehmen und für Alltagsbeschwerden verantwortlich sein.

Saisonbedingte Beschwerden und ihre Auswirkungen

Das Immunsystem kann allgemein beim Jahreszeitenwechsel und besonders bei Frühlingsanfang stark beansprucht werden. Die gespürten Beschwerden können dann die Lebensqualität im Alltag beeinträchtigen.

 

Diese Erscheinungen betreffen immer mehr Menschen aller Altersgruppen und treten insbesondere in immer jüngerem Alter auf2,3,4.

 

Klimawandel, Verstädterung, Genetik, verstärkte Hygiene und zahlreiche weitere Faktoren, die mit der Evolution und unserer modernen Lebensweise zusammenhängen, könnten die Ursache sein2,5,6,7.

 

Wenn sie schwerwiegend sind, können die oft verharmlosten saisonbedingten Beschwerden erhebliche soziale, psychologische, gesellschaftliche und berufliche/schulische Folgen haben. Sie können nämlich insbesondere den Schlaf beeinträchtigen: 40% der Betroffenen8 schlafen schlechter (Einschlafschwierigkeiten, Unruhe, Schnarchen, Verringerung des paradoxalen Schlafs9,10,11,12) und sind entsprechend tagsüber müder.

 

Ferner können die saisonbedingten Beschwerden zu einer verringerten Konzentration führen und dadurch das Schul- oder Berufsleben beeinträchtigen (z.B. weniger gute Lernleistungen und allgemein verlangsamte Verarbeitungsgeschwindigkeit13), aber auch Probleme bei der Aufrechterhaltung einer körperlichen Aktivität aufgrund von Atembeschwerden verursachen.

Saisonbedingte Beschwerden: die Immunsystem-Reaktionen

Wenn der Frühling Einzug hält, kann es sein, dass das Immunsystem überfordert ist und überzogen reagiert, was durch verschiedenartige Beschwerden zum Ausdruck kommt, welche die Nase, die Augen, die Haut, den Hals, die Bronchien... beeinträchtigen können.

 

Saisonbedingte Beschwerden können sich in den Augen äußern (tränende, rote Augen), in den Atemwegen (verstopfte oder laufende Nase, Niesen, Atembeschwerden), durch Juckreiz, z.B. in der Nase, im Gaumen, im Hals oder in den Augen.

Wie lassen sich diese Beschwerden erklären?

Umweltfaktoren können zur Entwicklung von saisonbedingten Beschwerden beitragen.

Klimawandel2

  • o   Der Klimawandel wirkt sich auf die Jahreszeiten aus und verursacht insbesondere:
  • o   Eine längere Pollenflugzeit;
  • o   Eine gesteigerte Pollenproduktion (was eine Steigerung der Pollenmenge in der Luft zur Folge hat) und gesteigerte Auswirkungen auf die Immunsysteme;
  • o   Beschwerden durch „neue” Pflanzen.

Verstädterung

  • Um die Bebauung auszugleichen, schaffen die Städte Parks, in denen neue Pflanzenarten gepflanzt werden, die neue Pollenarten mit sich bringen.
  • Luftverschmutzung: Ozonschicht, Feinstaubpartikel, Dieselpartikel, alle diese Problemkreise steigern die saisonbedingten Beschwerden.12,14,15,16
  • Gesteigerte Hygiene12,17,18: Obwohl Hygiene grundsätzlich wichtig ist, kann übertriebene Hygiene in bestimmten Fällen ein Krankheitsrisiko darstellen.

Individuelle Faktoren

Die Funktionsfähigkeit des Immunsystems der einzelnen Menschen kann von einer genetischen Veranlagung abhängen. Die Wahrscheinlichkeit für ein Kind, seiner genetischen Veranlagung entsprechend saisonbedingte Beschwerden zu entwickeln, beträgt für Kinder ohne familiäre Vorbelastung 12%, 30 bis 50% bei Kindern, die ein betroffenes Elternteil haben und 60 bis 80% bei Kindern, deren beide Eltern betroffen sind19.

 

Außerdem können auch die Mikrobiome das Risiko beeinflussen, saisonbedingte Beschwerden zu entwickeln. Diese werden in ihrer Zusammensetzung und Entwicklung ebenfalls von der Ernährung, Rauchen, der Entbindungsart, dem Familienumfeld, dem Vorhandensein von Haustieren... beeinflusst20, 21

Wie lassen sich diese saisonbedingten Beschwerden lindern?

Bestimmte Ratschläge können im Alltag nützlich sein, um sich bei Frühlingsanfang vor saisonbedingten Beschwerden zu schützen. So ermöglicht insbesondere die Entscheidung für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung, das Mikroernährungsgleichgewicht aufrecht zu erhalten, das einen guten allgemeinen Gesundheitszustand garantiert. Besonders Zink ist ein Mikronährstoff, auf den man achten sollte, denn es trägt zur normalen Funktion des Immunsystems bei. 

Hygiene- und Ernährungstipps 

  • Abends duschen, um den Pollen zu entfernen, der sich im Laufe des Tages auf den verschiedenen Härchen und Haaren abgelagert hat. Für die Haare kann es ausreichen, sie mit klarem Wasser auszuspülen oder zu bürsten. Augen und Nase können mit steriler Kochsalzlösung gereinigt werden.
  • Die Wohnung vor 8 Uhr oder nach 20 Uhr 15 Minuten lang lüften, um die Luftverschmutzung zu einer Tageszeit zu vermeiden, zu der am meisten Pollen in der Luft vorhanden ist.
  • Reizende Produkte vermeiden (Tabak, Reinigungsmittel, Raumduft...).
  • Mitten im Frühling sollte man seine Wäsche nicht im Freien zum Trocknen aufhängen.
  • Bei Pollenspitzenwerten sollte man sich nicht draußen aufhalten, Gartenarbeiten machen oder die Wohnung lüften.
  • Die örtlichen Pollenflugberichte verfolgen.
  • Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung beibehalten. 

Zink 

Zink ist an ca. 300 Enzymreaktionen beteiligt, an der Synthese von Proteinen und Nukleinsäuren (DNA und RNA), an der ADN-Reparatur und der Regulierung von Genexpressionen. Zink wirkt auch bei der Stabilisierung der Struktur von bestimmten Hormonen wie Thymulin (das die Differenzierung von bestimmten Immunzellen aktiviert22) mit, sowie bei der Verstoffwechselung von mehrfach ungesättigten Fettsäuren23 und bei der Stabilität der Zellmembranen23,24. Abschließend ist Zink an chemischen Reaktionen beteiligt, die es ermöglichen, oxidativen Stress zu bekämpfen25. Die Lebensmittel mit dem höchsten Zinkgehalt sind Fleisch, Innereien, Käse, Hülsenfrüchte sowie Fisch, Weichtiere und Schalentiere

Unsere Referenzen

  1. sante.gouv.fr/IMG/pdf/afsset.pdf
  2. EAACI. Global Atlas of Allergy, 2014.
    (https://eaaci-cdn-vod02-prod.azureedge.net/KnowledgeHub/education/books/Global%20Atlas%20of%20Allergy%20-%20English%20Version.pdf).
  3. Pakkasela et al. BMC Pulm Med. 2020
  4. Skoner et al. J Allergy Clin Immunol. 2001
  5. Zhang et al. Allergy. 2021
  6. Kalliomäki et al. The Journal of Nutrition. 2010
  7. Deckers et al. Curr Opin Immunol. 2019
  8. European Federation of Allergy and Airways Diseases Patient’s Associations. Les allergies respiratoires. Pour une meilleure prise de conscience et un allègement de l’impact de ces maladies., 2009.
  9. Liu et al. PLoS One. 2020
  10. Krouse et al. Otolaryngol Head Neck Surg. 2002
  11. Berson et al. Int Forum Allergy Rhinol. 2018
  12. Wise et al. Int Forum Allergy Rhinol. 2023
  13. Trikojat et al. Clin Exp Allergy. 2017
  14. Bonay et al. Med Sci (Paris). 2007
  15. Diaz-Sanchez et al. J Immunol. 1997
  16. Diaz-Sanchez et al. J Allergy Clin Immunol.2000
  17. Deckers et al. Curr Opin Immunol. 2019
  18. Heinrich. Curr Opin Clin Nutr Metab Care. 2017
  19. Chad et al. Paediatr Child Health. 2001
  20. Johnson et al. Transl Res. 2017
  21. Hu et al. Front Physiol. 2021
  22. Reggiani et al. Curr Pharm Des. 2014
  23. Cunnane et al. Prog Lipid Res. 1982
  24. Meydani et al. J Nutr. 1982
  25. Grüngreiff et al. Nutrients. 2020
  26. Anses (2016) Actualisation des repères du PNNS : Élaboration des références nutritionnelles. Rapports d’expertise collective. Édition scientifique. https://www.anses.fr/fr/system/files/NUT2012SA0103Ra-2.pdf