Das auch Thiamin genannte Vitamin B1 trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei, zur Funktion des Nervensystems, zu den psychologischen Funktionen oder auch zur Herzfunktion. Die wichtigsten Lebensmittelquellen befinden sich in Vollkorn-Getreideprodukten, Fleisch (besonders Schweinefleisch) und ölhaltigen Schalenfrüchten. Der durchschnittliche Bedarf liegt bei 0,072 mg/MJ4 (Milligramm pro verbrauchtem Megajoule).
Müdigkeit und Vitalität
Welche Vitamine zur Verringerung von Müdigkeit?
Müdigkeit belastet sowohl die körperliche als auch die geistige Gesundheit. Dennoch ist sie nicht unausweichlich. Vitamine und Mineralien, die bekanntermaßen die Leistungsfähigkeit steigern, können über die tägliche Ernährung aufgenommen werden. Es gibt auch Lösungen zur Nahrungsergänzung, die diesen Prozess unterstützen. Ein Gesundheitsexperte kann Sie auf die am besten geeigneten Nahrungsergänzungsmittel hinweisen.

Müdigkeit entspricht einem Gefühl, das jedem Menschen eigen ist und das durch einen Mangel an Energie, Schwierigkeiten bei der Durchführung oder Wiederholung von Anstrengungen und eine Form von Müdigkeit gekennzeichnet ist, die möglicherweise mit einem Mangel an Motivation verbunden ist1. Die Ursachen und die damit verbundenen Anzeichen können daher sowohl physischer als auch psychischer Natur sein.
Die Rolle der Vitamine und Mineralien in der Ernährung
Zusätzlich zum Schlaf ist die Gesundheit sehr eng mit der Ernährung verbunden. Eine ausgewogene Ernährung bringt unseren Zellen - und damit unserem gesamten Körper - eine Vielzahl an Wohltaten, besonders die ganze Energie, die er braucht, um richtig zu funktionieren: um das Wachstum zu fördern, äußere Einwirkungen zu bekämpfen usw. Dieses Streben nach Ausgewogenheit entspricht zugleich einer Vorstellung von Vielfalt und Diversifizierung unserer Ernährung. Und zwar aus gutem Grund: Kein Lebensmittel kann alleine alle Nährstoffe liefern, die unser Organismus braucht.
Je nach Fall liefern unsere Lebensmittel Makronährstoffe: Fette, Kohlenhydrate oder Proteine, die im Gegensatz zu den Mikronährstoffen im Energiehaushalt eine Rolle spielen. Es handelt sich um Vitamine, Mineralien, oxidationshemmende Spurenelemente, Fettsäuren, Probiotika, Ballaststoffe... die ihrerseits für die richtige Nutzung der Makronährstoffe und die Funktionsfähigkeit unseres Organismus nötig sind2. So kann jedes Ungleichgewicht eine große Anzahl Symptome auslösen, wie etwa Müdigkeit3.
Welche Vitamine und Mineralien sind unentbehrlich gegen Müdigkeit?
Der Reichtum der B-Vitamine
Es gibt nicht nur ein Vitamin B, sondern acht!

Zwar trägt Vitamin B2 (Riboflavin) dazu bei, Müdigkeit zu reduzieren, ist aber genau wie Vitamin B3 (Nicotinsäure) an der Aufrechterhaltung eines normalen Energiestoffwechsels beteiligt, sowie an der Funktion des Nervensystems oder auch am Eisenstoffwechsel. Sie tragen auch dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Leber, Milchprodukte (Käse, Milch und Joghurt) und Eier enthalten besonders viel Vitamin B2. Der Ernährungsbedarf variiert je nach Bevölkerungsgruppe4: von 0,5 mg/MJ bei einem Kind zwischen 1 und 3 Jahren bis zu 1,7 mg/MJ bei einer stillenden Frau. Vitamin B3 ist seinerseits in Leber, Fleisch, Fisch, Meeresprodukten und Vollkorngetreide enthalten. Der durchschnittliche Bedarf liegt bei 1,3 mg/MJ.
Vitamin B5 (Pantothensäure) findet man in Fleisch, Brot, Milch und sonstigen Milchprodukten. Ein Mangel tritt selten auf5, übrigens ebenso selten wie beim Vitamin B8 (auch B7 oder Biotin genannt). Vitamin B6 trägt seinerseits zum normalen Funktionieren des Nervensystems bei, zur Verringerung von Müdigkeit, zur normalen Bildung von roten Blutkörperchen und auch zur normalen Funktion des Immunsystems. Man kann es aus zahlreichen Quellen beziehen, entweder aus pflanzlicher Herkunft: Getreide, manche Gemüsearten (Artischocken, Süßkartoffeln, Kartoffeln...), Obst außer Zitrusfrüchten... oder aus tierischer Herkunft: Rinder-, Kalbs- oder Schweineleber und Geflügel, Fisch. Der Ernährungsbedarf variiert je nach Bevölkerungsgruppe: von 0,5 mg/MJ bei einem Kind zwischen 1 und 3 Jahren bis zu 1,7 mg/MJ bei einer schwangeren Frau oder einem Mann ab 18 Jahren.
Vitamin B12 (Cobalamin) trägt zur Bildung von roten Blutkörperchen und auch zur normalen Funktion des Immunsystems und des Nervensystems bei. Es hilft auch mit, Müdigkeit zu reduzieren und spielt im Zellteilungsprozess eine Rolle. Die hauptsächlichen Lebensmittelquellen liefern Kalbs-, Lamm- oder Geflügelleber, Schweinenieren, Rinderherz, Kaninchen, Meeresfrüchte, Schalentiere, Thunfisch, Hering, Sardinen...
Zu guter Letzt nimmt das Vitamin B9 (Folsäure) eine Sonderstellung ein. Auf Zellebene ist es insbesondere am Wachstum des mütterlichen Gewebes während der Schwangerschaft und an der Blutbildung beteiligt. Deshalb sollten Frauen im gebärfähigen Alter auf eine ausreichende Zufuhr dieses Vitamins achten, die häufig durch Zugaben sichergestellt wird. Bei den Lebensmitteln sollte man sich für frisches Gemüse mit dunklen Blättern (Mangold, Spinat...) oder auch Samen (Mais, Kichererbsen...) entscheiden6. Für Frauen mit Kinderwunsch empfiehlt sich eine systematische Zugabe, und zwar bis zum zweiten Schwangerschaftsmonat7.
Wertvolles Vitamin C
Vitamin C (oder Ascorbinsäure) steht für Tonus und Vitalität und ist auch ein Verbündeter gegen Aggressionen von außen, da es zur Funktionsfähigkeit des Immunsystems beiträgt. Es bietet zahlreiche Vorteile. Es trägt dazu bei, Müdigkeit zu reduzieren, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen und fördert die Eisen-Aufnahme. Es ist also für die Funktionsfähigkeit unseres Organismus unverzichtbar.
Beim Essen sollten Sie vorrangig Obst (besonders schwarze Johannisbeeren, Kiwi, Beerenobst und Zitrusfrüchte) und Gemüse, besonders Petersilie und rote Paprika verzehren8. Der Ernährungsbedarf variiert je nach Bevölkerungsgruppe: von 15 mg/MJ bei einem Kind zwischen 1 und 3 Jahren bis zu 140 mg/MJ bei einer stillenden Frau. Ein Mangel kommt selten vor und wird hauptsächlich im Falle von einseitiger Ernährung mit zu vielen stärkehaltigen Lebensmitteln und Konserven festgestellt9.

Magnesium: der Reflex-Mineralstoff bei Müdigkeit
Magnesium ist an der Funktion von über 300 Enzymen beteiligt, Proteinen, die sich im Herzen unserer Zellen befinden. Dieser Mineralstoff trägt dazu bei, Müdigkeit zu reduzieren, zu einem normalen Energiestoffwechsel, aber auch zur Funktion des Nervensystems und der Muskeln. Es hilft auch mit, Knochen und Zähne zu erhalten und spielt gleichzeitig eine Rolle im Zellteilungsprozess. Für die Magnesiumzufuhr sollten Sie sich für ölhaltige Schalenfrüchte, Schokolade, Kaffee, Vollkorngetreide, sowie für Weich- und Schaltentiere und bestimmte Mineralwassersorten entscheiden10.
Müdigkeit: Weshalb eine individuelle Betreuung so wichtig ist
Ob körperlich oder mental, die Müdigkeit betrifft uns zu bestimmten Zeiten alle mehr oder weniger stark. Um sie richtig zu verstehen, ist die Beratung und Betreuung durch einen Gesundheitsfachmann unabdingbar. Es gibt zahlreiche Lösungen, die mit unserem Tellerinhalt anfangen.
Die Mikroernährung versucht, die Schwachstellen in unserer Ernährung ausfindig zu machen, die unseren Gesundheitszustand stören können, wie beispielsweise Müdigkeit. Über die Fragen hinaus, die der Gesundheitsfachmann stellt, beruht die Mikroernährung auch auf Fragebogen und Laboranalysen. Je nach den beschriebenen Anzeichen und den Laborbefunden besteht das Ziel anschließend darin, zu bestimmen, ob die Ernährung alleine ausreichen kann, um das Gleichgewicht wiederherzustellen oder nicht. Wenn sie nicht ausreicht, um die Mängel auszugleichen, kann eine Ergänzung mit Mikronährstoffen in Betracht gezogen werden, die ebenso individuell ausfällt11.
- https://www.e-cancer.fr/Dictionnaire/F/fatigue
- Inserm, Besoins, carences et supplémentations en vitamines et minéraux : https://www.ipubli.inserm.fr/bitstream/handle/10608/190/?sequence=9
- Les secrets de la micronutrition. Dr Bertrand Guérineau. Albin Michel Editeur.
- https://www.anses.fr/fr/content/les-r%C3%A9f%C3%A9rences-nutritionnelles-en-vitamines-et-min%C3%A9aux 
- https://www.anses.fr/fr/content/les-r%C3%A9f%C3%A9rences-nutritionnelles-en-vitamines-et-min%C3%A9raux 
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- Santé publique France. Je pense bébé. Je pense B9. La vitamine B9, le bon réflexe pour bien préparer votre grossesse. Mis à jour le 15 janvier 2024.
- https://www.anses.fr/fr/content/les-r%C3%A9f%C3%A9rences-nutritionnelles-en-vitamines-et-min%C3%A9aux 
- Inserm, Besoins, carences et supplémentations en vitamines et minéraux : https://www.ipubli.inserm.fr/bitstream/handle/10608/190/?sequence=9
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- Les secrets de la micronutrition. Dr Bertrand Guérineau. Albin Michel Editeur.